Fachtagung 2014
Verkehrswacht zieht positive Bilanz des Jahres Junge Fahrer weiterhin
Verkehrswacht zieht positive Bilanz des Jahres Junge Fahrer weiterhin
(Rostock, 09. April 2014) Über die Möglichkeiten, das sicherheitsrelevante Verhalten von jungen Fahrerinnen und Fahrern zu beeinflussen, diskutierten heute die Teilnehmer der diesjährigen Fachtagung der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl die Zahlen der im Straßenverkehr Getöteten und Verletzten in den vergangenen Jahren zurückgingen, ist diese Gruppe nach wie vor die am meisten gefährdete. Statistisch gesehen verunglückt in Deutschland alle sieben Minuten ein junger Verkehrsteilnehmer zwischen 18 und 25 Jahren und wird dabei verletzt. Alle zwölf Stunden kommt einer von ihnen ums Leben.
Der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung beträgt etwa 8 Prozent, ihr Anteil bei beiden Verunglückten jedoch ca. 20 Prozent. „Diese Unfallhäufigkeit beruht auf der fatalen Kombination von Anfänger- und Jugendlichkeitsrisiko, von Unerfahrenheit und gering ausgeprägtem Sicherheitsbewusstsein“, sagte Hans-Joachim Hacker, Präsident der Landesverkehrswacht, zur Eröffnung der Fachtagung. Er plädierte dafür, die direkte Ansprache der jungen Erwachsenen zu forcieren, zum Beispiel im Projekt CrashKurs MV, in dem es darum gehe, bei den jungen Teilnehmern ein realitätsnahes Gefahrenbewusstsein zu schaffen und eine dauerhafte, positive Verhaltensänderungen zu bewirken. „Den Teilnehmern wird sehr eindringlich vorgeführt, dass innerhalb weniger Sekunden alle Lebensträume zerplatzen können. Die Bilder sind oft wirklich hart.“, so Hacker.
Um den Zusammenhang von jugendlicher Risikobereitschaft und falschem Fahrverhalten sowie Präventionsmöglichkeiten ging es in den Fachvorträgen von Verkehrsexperten.
Dr. Christoph Klimmt von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover setzte sich in seinem Vortrag „Bitte seid vernünftig!“ mit dem Sinn und dem Nutzen von Verkehrssicherheitskampagnen auseinander. Den Motiven und Einstellungen von jungen Verkehrsteilnehmern widmete sich Dr. Hardy Holte in seinem Referat „Wie man lebt, so fährt man“.
Prof. Dr. Gerrit Manssen von der Universität Regensburg bezeichnete die Zahl von Toten und Schwerverletzten auf deutschen Straßen als verfassungsrechtlich nicht akzeptabel und forderte Änderungen im Verkehrsrecht.
Die Risikobereitschaft von jugendlichen Verkehrsanfängern war das Thema der Ausführungen „Denn sie wissen nicht, was sie tun?!“ von Marco Tabbert vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat Berlin. Über Behandlung von im Straßenverkehr erlittenen Verletzungen und deren Folgen referierte Dr. Denis Gümbel von der Unfallforschung der Universitätsmedizin Greifswald. Er warb für die enge Zusammenarbeit der Unfallärzte auf dem Gebiet der Unfallverhütung.
Elke Rattunde vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung überbrachte Grüße von Energieminister Minister Christian Pegel und dankte den Mitgliedern der Landesverkehrswacht für ihre engagierte Arbeit. Sie betonte, dass die intensivere Fahrausbildung, der Stufenführerschein für Motorradfahrer, der Führerschein auf Probe, das begleitete Fahren ab 17 und das Alkoholverbot für Fahranfänger das Unfallrisiko gesenkt haben. Die Mitglieder der Landesverkehrswacht haben 2013 rund 2.100 Veranstaltungen mit rund 156.000 Teilnehmern durchgeführt, die durch das Energieministerium mit 500.000 EUR unterstützt wurden. Die Neugründung der Verkehrswacht Kühlungsborn bezeichnete sie als Hinweis darauf, dass ehrenamtliche Arbeit in unserer Gesellschaft weiterhin gewünscht und gebraucht wird.